Alles, was Sie über PDF/A-4 wissen sollten
PDF/A-4 wurde im Herbst 2020 veröffentlicht und ist damit der neueste Teil der PDF/A-Standardreihe. Er basiert auf ISO 32000-2 (PDF 2.0) und ist sowohl eine Weiterentwicklung des PDF/A-3, welcher auf ISO 32000-2 (PDF1.7) basiert als auch eine Konsolidierung des PDF/E Standards.
Profile
Die Konformitätsstufen -a («Accessibility»), -u («Unicode») und -b («Basic»), die wir von früher erschienenen PDF/A-Varianten kennen, werden in PDF/A-4 nicht mehr angeboten. Stattdessen kommt der Standard mit zwei neuen Profilen:
PDF/A-4e: PDF/A-4e («Engineering») ist für technische Dokumente gedacht und löst PDF/E ab. PDF/A-4e unterstützt 3D-Modelle, Rich Media und 3D-Annotationen sowie eingebettete Dateien.
PDF/A-4f: Die Anforderungen von PDF/A-3 wurden teilweise auch in PDF/A-4 aufgenommen. Somit erlaubt PDF/A-4f die Einbettung beliebiger Dateien.
PDF/A-3 vs PDF/A-4
Wie PDF/A-3 lässt auch der Nachfolger Attachments in anderen Dateiformaten zu. Die Unterscheide zwischen PDF/A-3 und-4 lassen sich erst auf den zweiten Blick erkennen: PDF/A-4 unterstützt die Archivierung von ausfüllbaren Formularen besser, weil es nicht-statische Inhalte in PDF-Dokumenten in Form von JavaScript zulässt. So können Informationen über die Werte oder die Logik eines interaktiven Formulars gespeichert und archiviert werden. Zusätzlich vereinfacht sich der Umgang mit digitalen Signaturen.
Fazit
Da PDF 2.0, auf dem PDF/A-4 basiert, noch nicht etabliert ist, wird es vermutlich noch eine Weile dauern, bis sich PDF/A-4 am Markt verbreitet. Denn PDF/A-4 muss nicht nur erzeugt, sondern auch validiert und verarbeitet werden können. Viele Verarbeitungsstrecken sind aber nicht dafür ausgerüstet. Wir raten Kunden vorerst nur dann zu PDF/A-4, wenn sie spezifische Bedürfnisse haben, wie z.B. das Archivieren von Engineering-Dokumenten.